Innovation und Kreativität prägen die Design Week Mexico 2025
Die Design Week Mexico 2025 verwandelte Mexiko-Stadt in ein Zentrum für Kreativität, Design und Nachhaltigkeit. Von Kooperationen mit Modemarken bis hin zu Experimenten mit alltäglichen Materialien wie Hafermilch zeigten die teilnehmenden Designer, dass Materialinnovation nach wie vor eine der stärksten Triebkräfte des zeitgenössischen mexikanischen Designs ist.
Jedes Jahr bringt das Event Studios, Architekten und Künstler zusammen, die Funktion und Ästhetik im lokalen und lateinamerikanischen Design neu definieren. Die Ausgabe 2025 umfasste Ausstellungen mexikanischer Handwerkskunst, avantgardistische Designpräsentationen und architektonische Installationen in Originalgröße, ergänzt durch mehrere Off-Site-Veranstaltungen.
Inédito 2025: Das Herzstück der Design Week Mexico
Der unbestrittene Höhepunkt der Woche war Inédito 2025, die jährliche Ausstellung für experimentelles Design, die in einem modernistischen Pavillon im Chapultepec-Park stattfand.
In diesem Jahr präsentierte sich die Veranstaltung mit einer neuen Raumaufteilung, die den kürzlich renovierten Ort optimal nutzte – die perfekte Bühne für die gewagtesten und innovativsten Projekte.
Im Folgenden stellen wir elf Studios und Designer vor, die durch ihren kreativen Umgang mit Materialien und experimentelle Ansätze während der Design Week Mexico 2025 besonders auffielen.
Sulkin Askenazi: Design, Mode und recycelter Denim
Das lokale Designstudio Sulkin Askenazi arbeitete mit der Modemarke Alterego zusammen, um Sutura zu schaffen – ein experimentelles Fitnessstudio, das fast vollständig aus wiederverwendetem Denim besteht.
Laut dem Studio bestand das Ziel darin, „die Grenzen zwischen körperlicher Anstrengung und ästhetischem Ausdruck zu hinterfragen“ und zu erforschen, wie Design den Alltag in einen Akt der Kunst verwandeln kann.
Studio H Fernández: Struktur, Metall und visuelles Gleichgewicht
Bei Design House stellte Studio H Fernández ein modulares System aus Edelstahlpaneelen und -pfosten vor, um Möbel in Zusammenarbeit mit Bo Concept Mexico zu präsentieren.
Das reflektierende Metall fand sich auch in der Mutualismo-Leuchtenkollektion wieder – Lampen aus bemaltem Stein und einfachen Glühbirnen, die modern wirken, ohne den natürlichen Charakter des Materials zu verlieren.
Drusch Design: Die Poesie keramischer Strukturen
Drusch Design arbeitete mit dem texanischen Hersteller Interceramic zusammen, um den Couchtisch Fragmentum für die Inédito-Ausstellung zu entwerfen.
Mit einem Metallrahmen und grünen Kacheln, die ein offenes Gitter bilden, schafft das Stück laut dem Studio ein „keramisches Geflecht, das Spannung und Gleichgewicht vereint“ und erforscht, „wie Fragmente sich ausrichten und zu einem einheitlichen Volumen zusammenfügen“.
Lynn Lin: Licht, Papier und vulkanisches Gestein
Die in New York ansässige Designerin Lynn Lin brachte ihre skulpturale Lampenserie Soll zu Inédito, inspiriert von der mexikanischen modernistischen Architektur.
„Ich verbinde zeitgenössisches Design mit traditioneller Handwerkskunst“, erklärte Lin. Sie verwendete Maulbeerpapier, um die Lampen zu umhüllen, die auf Basen aus Vulkangestein ruhen, akzentuiert durch pulverbeschichtete Stahlelemente, die teilweise als kleine Regale oder Vasen fungieren.
Muntanya Lab: Biobasierte Materialien und Zusammenarbeit mit Oatly
Das lokale Studio Muntanya Lab präsentierte auf Inédito eine Kollektion biobasierter Möbel und Accessoires, darunter Lampen, Wandteppiche und einen Hocker aus Matcha-Harz und Geschenkpapier aus Hafermilchresten, entwickelt in Zusammenarbeit mit Oatly.
Daniel Couttolenc: Geometrische Klarheit trifft natürliche Wärme
Designer Daniel Couttolenc stellte eine Serie geometrischer Holztische mit klaren Linien vor, die visuelles Interesse wecken und dabei eine natürliche, zurückhaltende Farbpalette beibehalten.
Sein Ziel sei es gewesen, „ein Gleichgewicht zwischen rationalem Raster und organischer Komplexität der Materialien“ zu schaffen.
Aileen De La Ree Valencia: Kulturelles Gedächtnis und emotionales Design
In der Ausstellung Of Threads präsentierte die mexikanisch-amerikanische Designerin Aileen De La Ree Valencia den Stuhl El Maguey, hergestellt aus Holz und Faser, inspiriert von der mesoamerikanischen Kultur.
Der Stuhl soll „westliche Sitzhaltungen beim Essen in Frage stellen“ und reflektiert die Vorstellung, wie eine gerechtere Zusammenarbeit zwischen europäischen und mesoamerikanischen Kulturen ohne Kolonisation hätte aussehen können.
LCR-44 Studio: Urbane Sicherheit durch funktionales Design
Für Inédito beschäftigte sich LCR-44 Studio mit einem typischen Problem Mexiko-Stadts – Fahrraddiebstahl. Ihr Projekt KL-08 ist ein in die städtische Infrastruktur integriertes Fahrradschloss-System.
Die Konstruktion aus Stahl und Beton sichert Rahmen und Räder gleichzeitig, sodass Radfahrer nur ein Schloss benötigen.
¡Pling!: Alltagsmaterialien mit raffinierter Ästhetik
Das lokale Studio ¡Pling! zeigte seine Kollektion Línea Cotidiano, die alltägliche Baumaterialien aufgreift und sie mit einem eleganten, handwerklichen Ansatz kombiniert.
Das Gabinete Cotidiano verbindet Polycarbonatplatten, die üblicherweise für Dächer verwendet werden, mit einer tragenden Struktur aus Tzalam-Holz, einer in Yucatán beheimateten Hartholzart.
Daniela Ávila: Kreislaufdesign mit Recyclingkunststoff
Designerin Daniela Ávila präsentierte den Couchtisch Índice, der aus recycelten Kunststoffplatten und Glas gefertigt ist.
Zwei vertikale Säulen aus Kunststofflamellen stützen die Tischplatte und schaffen Raum zur Aufbewahrung von Büchern – eine spielerische und funktionale Wiederverwendung von Abfallmaterialien.
Imanol Ortiz: Licht, Material und Erinnerung
Der mexikanische Industriedesigner Imanol Ortiz stellte Contra Luz vor – eine Kollektion aus polierten Metallen, transluzenten Harzen und edlen Hölzern.
„Diese Designs laden dazu ein, langsamer zu werden und zu beobachten, wie Licht mit Materie interagiert – und wie diese Interaktion Erinnerungen und Gefühle hervorruft“, sagte Ortiz.
Termine und internationale Bedeutung
Die Design Week Mexico 2025 findet vom 9. Oktober 2025 bis zum 2. November 2026 statt und bestätigt ihre Position als eines der führenden Designereignisse Lateinamerikas.
Mit ihrem Fokus auf Nachhaltigkeit, Materialexperimente und interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkt sie den Ruf von Mexiko-Stadt als globale Hauptstadt des zeitgenössischen Designs.











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